Die Haut und Hautanhangsgebilde: Übersicht

 

Die Haut Der Hauttyp Hautfarbe Spannungszustand Haut
Die Altershaut Haare Nägel

 

 

 

Die Haut
 
 
 
Größtes Sinnesorgan mit ca 2 m² Oberfläche
 
Schutzfunktion vor
 
  • mechanischen Schäden (z.B. Reibung, Stoß)

durch Hornhaut, Elastizität, Fetteinlagerungen

  • chemische Schäden (Säuren, Laugen)

durch Säuremantel der Oberhaut, Fettschicht des Hauttalgs

  • UV-Strahlung

durch Bildung der Farbstoffe in der Oberhaut (Pigmente, Melanine)

  • Bakterien

durch Säuremantel der Oberhaut, Flora (hauteigene Keime)

 
Die Haut gliedert sich in drei Schichten:
 
  • Oberhaut (Epidermis)
  • Lederhaut (Dermis, Corium, Cutis)
  • Unterhaut (Subcutis)

 

 

 

 

 

 

 

 

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Der Hauttyp
 

 

Der Hauttyp wird vererbt, aber auch durch Umwelt und Pflege beeinflusst.

 

Normale Haut

zart, feinporig, glatt, geschmeidig, gut durchblutet 

 

Trockene Haut

rauh, spröde, leicht einreißend, Schuppen, empfindlich (Temperatur), schnell gerötet und juckend

erniedrigte Talgproduktion

 

Extrem trockene Haut

 Neurodermitis

 zu häufiges Waschen und Reinigen

 talgproduktiondrosselnde Medikamente

 

Fette Haut

feucht, dick, grobporig, ölig glänzend

gesteigerte Talgproduktion, häufig auch vermehrte Schweißproduktion und Hautunreinheiten (Pickel, Mitesser), gelegentlich Ekzem (gelblich schuppende Herde)

 

Extrem fette Haut

 Medikamente

 gesteigerte Nebennieren- oder Eierstockfunktion

 Morbus Parkinson (Salbengesicht)

 

Mischhaut

hat fette (z.B. Stirn), trockene (z.B. Wangen) und normale Hautbezirke (überwiegender Hauttyp)

 

 

 
Hautfarbe
 

  Pigmentierung

(Rasse, geographische Lage, Erbfaktoren, UV-Bestrahlung)

  Durchblutung

(Lippen, Schleimhäute, unter Fuß- und Fingernägeln)

  Dicke der Oberhaut 

(je dünner die Haut, um so deutlicher das Durchscheinen des Blutes)

 

Hautröte

vermehrte Durchblutung durch Gefäßweitstellung (Gesichts,  Hals)

Anstrengung und Aufregung

Muskelarbeit, erhöhter Stoffwechsel = Wärmeabgabe

Hohe Außentemperatur

 

Alkoholkonsum (gefäßerweiternde Wirkung)

Fieber (Temperaturanstieg blass, Soll-Temperatur rot, heiß, trocken)

Entzündungen (Gefäßerweiterung)

Verbrennungen I. und II. Grades und Sonnenbrand

Bluthochdruck 

Hautausschläge (z.B. Infektionen, Allergene, Toxine, Chemie)

Kohlenmonoxid- (CO-) Vergiftung (Blut hellrot)

 

Zyanose

tiefrot, leicht bläulich schimmernde Haut und Schleimhaut

Sauerstoffmangel (Vermehrung der Erythrozyten)

chronische Atemwegserkrankungen

Hormonstörungen

Nierenerkrankungen

gesteigerte Blutneubildung im Knochenmark 

 

Hautblässe

  Dauerhafte oder vorübergehende Erscheinung

  Minderdurchblutung der Haut (kühl)

Kälte (Engstellung der Gefäße)

Schreck und Aufregung (Drosselung der Herz-, Kreislauftätigkeit     bei gleichzeitiger Venenweitstellung im Bauchraum

Konstitutionelle Hautblässe (ausgeprägte Oberhaut)

angeboren

„vornehme Blässe“

niedriger Blutdruck (Blutdruck unter ca. 105/60 mm Hg)

Kollaps 

Schock (Abnahme des Herzminutenvolumens)

Herzversagen

Toxine

hoher Blutverlust

Streßreaktion (psychischer Schock)

Gefäßverengung oder -verschluß

Embolie

Anämie (Blutarmut)

Nierenerkrankung

Albinismus (vererbter Enzymdefekt - Eiweißmoleküle)

Scheckhaut (weiße Hautflecken mit dunklem Rand - Ursache nicht restlos geklärt)

 

Hautbräune

  große Anzahl von Melaninen (= dunkle Hautpigmente)

erhöhte Pigmentierung in höherem Alter ("Altersflecken")

"Sonnenbad"

Schwangerschaft (hormonell, Pigmentflecken, Pigmentstreifen)

Medikamente (z.B. Antibabypille,gelblich-braune Flecken Gesicht)

Nebennierenrindeninsufiizienz (Bronzepigmentierung)

 

Gelbverfärbung

häufiger Verzehr von Karotten-, Orangensaft (Karotinablagerung)

Neugeborenenikterus Ablagerung Haut mangels Ausscheidung)

 

Gallefarbstoff Bilirubin

Medikamente

Leberschäden (z.B. Leberzirrhose, Leberentzündung, Fettleber) 

Galleerkrankungen (Steine, Tumore, Entzündungen, Gallengang)

 

Schmutziggelb-graue Haut

chronische Nierenkrankheiten

 

Zyanose

  •  „Blausucht“ (blaurote Verfärbung der Haut und Schleimhäute)

  •  besonders bei Pressen, Husten oder Niesen

  •  Gesteigerte Kälteempfindlichkeit (Pubertät, Akren, neurohormonelle  Regulationsstörung )

 

Herzerkrankungen

Lungenödem

angeborene Herzfehler bei Säuglingen

 

 

Spannungszustand der Haut

 

Die Eigenspannung der Haut (Hautturgor) ist abhängig

 

  vom Grad der Wasserbindung

  Gehalt an elastischen Gewebselementen

  Fettgewebe

 

Normaler Hautturgor

 

  Spannung der Haut ist druckelastisch

  Haut läßt sich mit 2 Fingern als Falte abheben und glättet sich

 

Herabgesetzter Hautturgor

 

  Haut schlaff und faltig

  Hautfalte bleibt stehen

 

  • durch hohe Flüssigkeitsverluste
  • langanhaltendes Erbrechen
  • Durchfälle
  • starke Bluverluste
  • Verbrennungen
  • Fieber
  • Entwässerungskur

 

Gesteigerter Hautturgor

 

  Ödeme 

meist schmerzlose, nicht gerötete Schwellungen

Ansammlung wäßriger Flüssigkeiten in den Gewebsspalten

 

  Druck hinterlässt eine Vertiefung

 

 

Die Altershaut

 

 Verlust von elastischen und kollagenen Fasern

(Kollagenfasern sind enorm zugfest, nicht dehnbar, Strukturprotein  des Bindegewebes, 30 % Anteil am Gesamtgewicht aller Eiweiße)

 

 Verdünnung aller Hautschichten (ca 1/3, „Papierhaut“)

 

 Verlust an Fettzellen (Wärmeisolation, „Polster“)

 

 Abnahme des Unterhautfettgewebes (Faltenbildung)

 

 nachlassende Wasserbindungsfähigkeit (Herabsetzung Hautturgor) 

(oft dazu reduzierte Flüssigkeitsaufnahme, geringeres Durstgefühl,  Dehydration, Exsikkose)

 

 herabgesetzter Hautturgor (Haut schlaff und faltig)

 

 nachlassende Schweiß- und Talgproduktion

 

 abnehmende Leistung der Haut als Sinnesorgan

 

 längere Heilungsprozesse

 

 Pigmentierung (Altersflecken, verringerter Schutz gegen UV-Strahlung)

 

 

 

Haare

 

 

Haare gehören zu den Hautanhangsgebilden, genauso wie Hautdrüsen und Nägel.

Sie durchstoßen die Oberhaut und münden auf der Hautoberfläche.

 

  • Körperhaare: Schutz des Körpers
  • Kopfhaare: Schutz vor Sonneneinstrahlung
  • Augenwimpern: Schutz des Auges vor Fremdkörpern

 

Haare sind lange Hornfäden und bestehen überwiegend aus Keratin. Keratine sind wasserunlösliche fasrige Eiweißstoffe. Das Haar besteht aus Haarschaft und Haarwurzel. Die Haarwurzel befindet sich meist in der Lederhaut, selten in der Unterhaut. Jedes Haar ist mit einer Talgdrüse verbunden, die die Haaroberfläche durch Einfetten schützt.

 

 

 

Cuticula: flache, übereinandergreifende, verhornte, abgestorbene, transparente Zellen. Die Schuppenschicht liegt beim gesunden Haar flach an.

 

Cortex: 80% des Haaranteils, Haarfarbe (Melanin), lässt Melaninproduktion nach, werden Luftbläschen eingelagert, das Haar erscheint dadurch grau oder weiß

 

Medulla: Fehlt in dünnen Haaren, nur in dicken Haaren

 

Terminalhaare: z. B. Kopf-, Bart, Schamhaare

 

Vellushaar: (Wollhaare), feine, kaum pigmentierte Haare (Wärmeisolierung)

 

Lanugohaar: Fetus, wachsen zwischen 13. bis 16. Schwangerschaftswoche, Schutz der Haut (Fruchtwasser)

 

Genetische Faktoren bestimmen Wachstum, Haardicke und Anzahl der Haare. Täglich verliert der Mensch ca 60 bis 100 Haare. Das Haarwachstum erfolgt zyklisch. Täglich wachsen Haare etwa 0,33 mm.

 

 

Haartypen


Normales Haar

  • normale Talgproduktion
  • kräftig, glänzend

 

Fettiges Haar

  • übermäßige Talgproduktion
  • strähnig, kraftlos
  • Veranlagung, Stress, Ernährung, Pflegefehler

 

Trockenes Haar

  • verringerte Talgproduktion
  • spröde, stumpf
  • Veranlagung, Krankheiten, Schilddrüsenunterfunktion


Haarveränderungen

 

Hohes Lebensalter: ergrauen, Haarausfall, verstärkter Haarwuchs

Verstärkter Haarwuchs: Hormonstörung, genetische Behinderung

Kreisförmiger Haarausfall: Pilzerkrankung, Ekzem

Diffuser Haarausfall: Medikamente, Ekzem, Röntgen, Stress, Infektion

Ausfall aller Körperhaare: Allergien

Abbrechen der Haare: Chemotherapie

Haarspliss: hormonelle, mechanische Einflüsse, Hitze, Chemikalien

Stumpfes Haar, „bewegtes Haar“: Läuse

 

siehe Parasitäre Erkrankungen

 

 

 

Nägel

 

Nägel werden aus harten verhornten Zellen der Oberhaut als Platten gebildet. Sie schützen Finger und Zehen vor Verletzungen. Das Wachstum geht von der Nagelmatrix aus. Die Oberflächenzellen der Nagelmatrix wandeln sich dabei zu toten verhornten Zellen um. Dann schiebt sich der Nagel auf dem Nagelbett nach vorne. Die Hautwulst an den Rändern der Nagelplatte bezeichnet man als Nagelfalz. Nägel wachsen kontinuierlich, Fingernägel etwa 1mm pro Woche, Fußnägel ungefähr halb so schnell.

 

 

 

Veränderungen der Nägel


Uhrglasnägel: übermäßig gewölbt, rundlich, vergrößert

 meist bei aufgetriebenem Fingerendglied (Trommelschlägerfinger)

 bei chron. Herz-, Lungen, Schilddrüsenleiden (chronischer Sauerstoffmangel)


Krallennagel: krallenförmig gekrümmt, verdickt, oft schwärzlich

 meist Großzehe und im fortgeschrittenen Alter

 Verletzungen, Venenschwäche, Vererbung, Pilzerkrankungen

 

Nagelablösung

 Entzündungen, Krankheiten, Verletzungen, Allergien

 lange Einwirkzeit von Wasser, Seifenlauge und Putzmittel

 

Querrillen

 Infektionen, Zytostatika, Schock, Stress, Gicht, Vergiftungen, Magenerkrankung

 vorübergehende Wachstumsstörung

 

Spröde, brüchige Nägel

Eisenmangel, Pilzinfektion, Mangelernährung, Schilddrüsenfunktionsstörung

häufiger Umgang mit Wasser, Seifenlauge und Putzmittel

 

Eingedellte Nagelplatten

 Mechanische Schädigung (Beruf)

 

Eingewachsene Nägel

 Schuhwerk, falsches Schneiden

 

Abgekaute Nägel

 Nervosität, psychische Störungen, „Laster“

 

Niednagel

abgelöster, noch festsitzender schmaler Hautstreifen an der Seite der Nägel

 

Weißnagel: weiße Verfärbung

 Luft, Pilzinfektion, Leberzirrhose (nur weiß)

 

Gelblich verfärbte Nägel

 Schuppenflechte, Pilzerkrankung

 

Blau-schwarz verfärbte Nägel

 Nagelbetthämatom

 

Schmerzende Nägel

 Infektion, Verletzung


Gelblich-Bräunliche Verfärbung

 Rauchen

 

Die Chinesische Kaiserinwitwe Cíxi (* 29.11.1835 † 15.11.1908) hatte etwa 7 cm lange Fingernägel. Die Fingernägel mussten nachts geschient werden, damit sie nicht kreisförmig nach innen wachsen.

 

 

 

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