Blut Herz Kreislauf: Übersicht
Die Körperflüssigkeit Blut zirkuliert mit etwa 37°C in den Blutgefäßen und versorgt das Gewebe mit Sauerstoff und Nährstoffen, transportiert Kohlendioxid und Stoffwechselprodukten ab, reguliert mit die Körperwärme und verteilt Enzyme und Hormone im Körper. Die normale Blutmenge eines Erwachsenen beträgt ca 1/12 des Körpergewichtes (etwa 70 bis 80 ml Blut pro kg Körpergewicht = beim 70 kg schweren Menschen ca 5 - 6 Liter).
Bestandteile: Blutplasma, Erythrozyten, Thrombozyten, Leukozyten
Blutplasma
Erythrozyten
Erythrozytopoese = Bildung der roten Blutkörperchen
Mangel an Erythrozyten = Anämie Leukozyten
Leukozytopoese = Bildung der weißen Blutkörperchen Bildung bei Erwachsenen im roten Knochenmark (Brustbein, Becken), bei Kindern zusätzlich blutbildendes rotes Knochenmark in den langen Röhrenknochen (Arme, Beine)
Thrombozyten
Thrombozytopoese = Bildung der Blutplättchen Ein gesunder Erwachsener hat 140000-440000 Thrombozyten/µl im Blut, sinkt die Anzahl unter 30000/µl steigt das Blutungsrisiko
Lernzielkontrolle: Draculas Wissenstest
Das Herz ist ein muskuläres Hohlorgan, dass den Blutkreisklauf in Gang hält. Es befindet sich mittig in der Brusthöhle zwischen den Lungenflügeln auf dem Zwerchfell, in der Regel links versetzt hinter dem Brustbein (Sternum). Das gesunde Herz wiegt etwa 0,5 % des Körpergewichts (beim Erwachsenen circa 300 g). Bei einer dauerhaften Belastung des Körpers reagiert das Herz mit einer Vergrößerung bestehender Herzmuskelzellen und wird schwerer. Ab 500 g spricht man von einem kritischen Herzgewicht.
> Aufrechterhaltung des Blutkreislaufs > Versorgung der Organe mit ausreichend Sauerstoff und Nährstoffen
Das Herz besteht aus einer rechten und linken Seite. Jede Seite umfasst zwei Hohlräume, Vorhof (Atrium) und Kammer (Ventrikel), die durch die Herzklappen getrennt sind. Die Herzklappen sorgen für die richtige Strömungsrichtung des Blutes.
In den rechten Vorhof tritt venöses sauerstoffarmes Blut aus dem Körper ein. Das Blut wird in die rechte Herzkammer und dann in die Lungen gepumpt. In den Lungen wird das venöse Blut mit Sauerstoff angereichert und Kohlendioxid in die Lungenbläschen abgegeben. Aus der Lunge gelangt das sauerstoffreiche Blut durch den linken Vorhof in die linke Herzkammer und wird über die Hauptschlagader (Aorta) in den Körper gepumpt.
Schema des menschlichen Herzens
In Organen und Körpergeweben gibt das Blut Sauerstoff ab und nimmt Kohlendioxid auf. Das Blut gelangt durch die Venen wieder in den rechten Vorhof und der Kreislauf beginnt von Neuem. In Ruhe schlägt das Herz durchschnittlich 60-80 mal pro Minute und pumpt etwa 5 Liter Blut durch den Körper, mit jedem Herzschlag etwa 80 ml. Bei körperlicher Betätigung steigert sich die Pumpleistung des Herzens bis zu 25 Liter pro Minute.
Den Impuls zur Kontraktur des Herzmuskels erhält das Organ vom Reizleitungssystem. Das Reizleitungssystem besteht aus dem Sinusknoten, AV-Knoten ( Atrioventrikularknoten), His-Bündel und den Purkinjefasern.
Der Sinusknoten ist der Herzschrittmacher. Er ist der primäre elektrische Taktgeber der Herzaktion. Spezialisierte Herzmuskelzellen des Sinusknoten erzeugen normalerweise 60 bis 80 elektrische Impulse pro Minute, die zum AV-Knoten weitergeleitet werden.
Der AV-Knoten ist der sekundäre Schrittmacher des Herzens. Fällt der Sinusknoten aus, kann der AV-Knoten die Impulsgebung übernehmen, allerdings mit nur 40 bis 50 Erregungen pro Minute. Die Schrittmachertätigkeit des AV-Knotens wird im Regelfall vom Sinusknoten überdeckt.
Der AV-Knoten leitet die Erregung weiter an das His-Bündel. Auch das His-Bündel hat einen Eigenrhythmus mit 20 bis 30 Erregungen pro Minute. Damit könnte das His-Bündel als tertiärer Schrittmacher des Herzens die Funktion des AV-Knoten übernehmen. Das His-Bündel teilt sich in drei Äste, An der Herzspitze teilen sich die Schenkel weiter in die Purkinje-Fasern, die die Impulse an die Arbeitsmuskulatur weitergeben.
Das vegetative Nervensystem steuert die Herzleistung durch den Parasympathikus (Verlangsamung des Pulses, Erregbarkeit durch die Verlangsamung der Erregungsleitung vom Sinusknoten zum AV-Knoten) und dem Gegenspieler Sympathikus (Steigerung der Herztätigkeit).
Die Herzwand besteht aus drei Schichten: Endokard: die Herzinnenhaut kleidet das Herz von innen aus und bildet die vier Herzklappen Das gesamte Herz ist zusätzlich vom Herzbeutel, dem Perikard, umschlossen.
Siehe: Blutdruck und Blutdruckmessung, Puls und Puls messen Siehe: Herz- Kreislauferkrankungen (Herzinsuffienz)
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Strömungssystem des Blutes, Blutgefäßsystem, umgangssprachlich Blutbahn Kardiovaskuläres System (Netz aus Blutgefäßen)
Schema des Blutkreislaufs beim Menschen Der Blutkreislauf besteht aus dem Herzen und den Blutgefäßen. Venen sind Blutgefäße, die zum Herzen führen, Arterien führen vom Herz weg. Je weiter die Blutgefäße vom Herzen entfernt sind, umso kleiner wird ihr Durchmesser und sie verzweigen sich. Die Arterien werden dadurch zu Arteriolen und diese werden zu Kapillaren. Die Kapillaren treffen auf die postkapillaren Venolen, die herzwärts mit zunehmenden Durchmesser und geringeren Verzweigungen zu Venen werden.
Blutgefäße werden auf Grund ihres Aufbaus und ihrer Funktion in mehrere Arten unterteilt.
Arterien
Arteriolen
Kapillare
Venolen
Venen
Der Blutkreislauf sichert das Überleben des Organismus. Er versorgt den Stoffwechsel der Körperzellen und erhält die chemischen und physiologischen Eigenschaften der Körperflüssigkeiten aufrecht. Sauerstoff wird aus den Lungen zu den Zellen transportiert, Kohlendioxid abgeführt. Nährstoffe wie Fette, Zucker oder Eiweiße gelangen vom Verdauungstrakt in die einzelnen Gewebe, entstandene Stoffwechsel- oder Abfallprodukte wie beispielsweise Harnstoff oder Harnsäure werden abtransportiert. Das Blut verteilt Botenstoffe, Hormone, Abwehrzellen und Gerinnungsfaktoren im Körper.
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