Blut Herz Kreislauf: Übersicht

Das Blut Das Herz Reizleitungssystem
Aufbau der Herzwand Der Kreislauf  

 

Das Blut (lat. sanguis)

 

Die Körperflüssigkeit Blut zirkuliert mit etwa 37°C in den Blutgefäßen und versorgt das Gewebe mit Sauerstoff und Nährstoffen, transportiert Kohlendioxid und Stoffwechselprodukten ab, reguliert mit die Körperwärme und verteilt Enzyme und Hormone im Körper. Die normale Blutmenge eines Erwachsenen beträgt ca 1/12 des Körpergewichtes (etwa 70 bis 80 ml Blut pro kg Körpergewicht = beim 70 kg schweren Menschen ca 5 - 6 Liter).

 

 

Bestandteile: Blutplasma, Erythrozyten, Thrombozyten, Leukozyten

 

Blutplasma

  • 55% des Gesamtblutes
  • enthält 7 - 8% Eiweißkörper (erfüllen Aufgaben des Stofftransports, Immunabwehr, Blutgerinnung, Stabilisierung des pH-Wertes und osmotischen Druckes)

 

Erythrozyten

  • Rote Blutkörperchen
  • Zellmembran ist Träger der Blutgruppeneigenschaften
  • Wichtiger Bestandteil ist das Hämoglobin (Sauerstoff- und Kohlendioxidtransport und Pufferwirkung)
  • Hauptanteil der Blutkörperchen (Erwachsener besitzt ca 25000 Milliarden Erythrozyten mit etwa 650 g Hämoglobin)
  • etwa gleichgroße, runde, blasse, auf beiden Seiten eingedellte scheibenförmige kernlose Zellen
  • durch fehlenden Zellkern können sie sich nicht mit Eiweißen verbinden noch sich teilen

 

Erythrozytopoese = Bildung der roten Blutkörperchen

  • Sauerstoffmangel im Gewebe regt die Erythropoese an
  • bei Sauerstoffmangel Ausschüttung des in den Nieren gebildeten Hormons Erythropoetin (Knochenmark wird zur vermehrten Bildung von Erythrozyten angeregt)
  • Die vom Knochenmark freigesetzten ausgereiften Erythrozyten zirkulieren etwa 120 Tage im Blut. Die Milz kontrolliert die Erythrozyten und entfernt funktionsuntüchtige Erythrozyten

Mangel an Erythrozyten = Anämie

 

Leukozyten

  • Weiße Blutkörperchen
  • Einteilung in
    • Granulozyten (60-70%)
    • Lymphozyten (20-30%)
    • Monozyten (2-6% der Blutleukozyten)
  • Immunabwehr
  • Entzündungsreaktion
  • kernhaltige bewegliche Zellen
  • nur knapp 10 % Leukozyten befinden sich im Blut (etwa 90% in den verschiedenen Körpergeweben zur Immunabwehr)

 

Leukozytopoese = Bildung der weißen Blutkörperchen

Bildung bei Erwachsenen im roten Knochenmark (Brustbein, Becken), bei Kindern zusätzlich blutbildendes rotes Knochenmark in den langen Röhrenknochen (Arme, Beine) 

 

Thrombozyten 

  • Blutplättchen
  • Blutstillung und Blutgerinnung
  • 3 µm große kernlose Scheiben
  • nach 8 - 12 Tagen Abbau überwiegend in der Milz (weniger Leber)

 

Thrombozytopoese = Bildung der Blutplättchen
Bildung im Knochenmark

Ein gesunder Erwachsener hat 140000-440000 Thrombozyten/µl im Blut, sinkt die Anzahl unter 30000/µl steigt das Blutungsrisiko

 

Lernzielkontrolle: Draculas Wissenstest

 

Das Herz (Cor)

 

Das Herz ist ein muskuläres Hohlorgan, dass den Blutkreisklauf in Gang hält. Es befindet sich mittig in der Brusthöhle zwischen den Lungenflügeln auf dem Zwerchfell, in der Regel links versetzt hinter dem Brustbein (Sternum). Das gesunde Herz wiegt etwa 0,5 % des Körpergewichts (beim Erwachsenen circa 300 g). Bei einer dauerhaften Belastung des Körpers reagiert das Herz mit einer Vergrößerung bestehender Herzmuskelzellen und wird schwerer. Ab 500 g spricht man von einem kritischen Herzgewicht.


Aufgabe des Herzens

 

> Aufrechterhaltung des Blutkreislaufs

> Versorgung der Organe mit ausreichend Sauerstoff und Nährstoffen

 


Aufbau des Herzens

 

Das Herz besteht aus einer rechten und linken Seite. Jede Seite umfasst zwei Hohlräume, Vorhof (Atrium) und Kammer (Ventrikel), die durch die Herzklappen getrennt sind. Die Herzklappen sorgen für die richtige Strömungsrichtung des Blutes.

 

In den rechten Vorhof tritt venöses sauerstoffarmes Blut aus dem Körper ein. Das Blut wird in die rechte Herzkammer und dann in die Lungen gepumpt. In den Lungen wird das venöse Blut mit Sauerstoff angereichert und Kohlendioxid in die Lungenbläschen abgegeben.

Aus der Lunge gelangt das sauerstoffreiche Blut durch den linken Vorhof in die linke Herzkammer und wird über die Hauptschlagader (Aorta) in den Körper gepumpt.

 

Schema des menschlichen Herzens

 

In Organen und Körpergeweben gibt das Blut Sauerstoff ab und nimmt Kohlendioxid auf. Das Blut gelangt durch die Venen wieder in den rechten Vorhof und der Kreislauf beginnt von Neuem.

In Ruhe schlägt das Herz durchschnittlich 60-80 mal pro Minute und pumpt etwa 5 Liter Blut durch den Körper, mit jedem Herzschlag etwa 80 ml. Bei körperlicher Betätigung steigert sich die Pumpleistung des Herzens bis zu 25 Liter pro Minute.


Während der Kontraktur des Herzens steuern die Herzklappen den Blutstrom. Die vier Herzklappen (Segelklappen und Taschenklappen) wirken im Herz als Ventile und verhindern einen Rückstrom des Blutes.Die Diastole der Vorhöfe findet während der Systole der Kammern statt, die Systole der Vorhöfe während der Diastole der Kammern.

 

 

 
Diastole   Systole

Autor Wapcaplet
 

Autor Wapcaplet
 

Entspannungs- und Füllungsphase

Anspannungs- und Austreibungsphase

Die Kammern füllen sich mit Blut aus den Vorhöfen über die Segelklappendie Taschenklappen sind geschlossen

Das Blut wird in den Körperkreislauf (rot) und den Lungenkreislauf (blau) durch die Taschenklappen gepumpt, die Segelklappen sind geschlossen

 

 

Reizleitungssystem

 

Den Impuls zur Kontraktur des Herzmuskels erhält das Organ vom Reizleitungssystem. Das Reizleitungssystem besteht aus dem Sinusknoten, AV-Knoten ( Atrioventrikularknoten), His-Bündel und den Purkinjefasern.

 

Der Sinusknoten ist der Herzschrittmacher. Er ist der primäre elektrische Taktgeber der Herzaktion. Spezialisierte Herzmuskelzellen des Sinusknoten erzeugen normalerweise 60 bis 80 elektrische Impulse pro Minute, die zum AV-Knoten weitergeleitet werden.

 

Der AV-Knoten ist der sekundäre Schrittmacher des Herzens. Fällt der Sinusknoten aus, kann der AV-Knoten die Impulsgebung übernehmen, allerdings mit nur 40 bis 50 Erregungen pro Minute. Die Schrittmachertätigkeit des AV-Knotens wird im Regelfall vom Sinusknoten überdeckt.

 

Der AV-Knoten leitet die Erregung weiter an das His-Bündel. Auch das His-Bündel hat einen Eigenrhythmus mit 20 bis 30 Erregungen pro Minute. Damit könnte das His-Bündel als tertiärer Schrittmacher des Herzens die Funktion des AV-Knoten übernehmen. Das His-Bündel teilt sich in drei Äste, An der Herzspitze teilen sich die Schenkel weiter in die Purkinje-Fasern, die die Impulse an die Arbeitsmuskulatur weitergeben.


Die Purkinje-Fasern bestehen aus spezialisierten Herzmuskelzellen (Kardiomyozyten), die die Erregung weiterleiten können. Die Herzmuskelzellen sind Zellen des Myokards. Das Myokard ist die Schicht von Herzmuskelgewebe zwischen dem Endokard (Herzinnenhaut) und dem Epikard (Herzaußenhaut). Zwei Arten von Herzmuskelzellen werden unterschieden, die Herzmuskelzellen der Arbeitsmuskuluatur (verantwortlich für die Kontraktion des Herzens) und die Herzmuskelzellen des Erregungsleitungssystems (verantwortlich für Bildung und Weiterleitung von Erregungen des Herzens).

 

Das vegetative Nervensystem steuert die Herzleistung durch den Parasympathikus (Verlangsamung des Pulses, Erregbarkeit durch die Verlangsamung der Erregungsleitung vom Sinusknoten zum AV-Knoten) und dem Gegenspieler Sympathikus (Steigerung der Herztätigkeit).

 


Aufbau der Herzwand

 

Die Herzwand besteht aus drei Schichten:

Endokard: die Herzinnenhaut kleidet das Herz von innen aus und bildet die vier Herzklappen
Myokard: Herzmuskelgewebe, der größte Teil der Herzwand
Epikard: die Herzaußenhaut bedeckt die Oberfläche des Herzens und die Herzkranzgefäße. Es ist nur hauchdünn und sondert geringe Mengen einer klaren Flüssigkeit ab, durch die das Herz während des Pumpvorgangs im Herzbeutel gleiten kann.

Das gesamte Herz ist zusätzlich vom Herzbeutel, dem Perikard, umschlossen.

 

 

 

Siehe: Blutdruck und Blutdruckmessung, Puls und Puls messen

Siehe: Herz- Kreislauferkrankungen (Herzinsuffienz)

 

 

Lernzielkontrollen

 

 

Der Kreislauf

Strömungssystem des Blutes, Blutgefäßsystem, umgangssprachlich Blutbahn

Kardiovaskuläres System (Netz aus Blutgefäßen) 

 

Schema des Blutkreislaufs beim Menschen

 
Der Blutkreislauf besteht aus dem Herzen und den Blutgefäßen. Venen sind Blutgefäße, die zum Herzen führen, Arterien führen vom Herz weg. Je weiter die Blutgefäße vom Herzen entfernt sind, umso kleiner wird ihr Durchmesser und sie verzweigen sich. Die Arterien werden dadurch zu Arteriolen und diese werden zu Kapillaren. Die Kapillaren treffen auf die postkapillaren Venolen, die herzwärts mit zunehmenden Durchmesser und geringeren Verzweigungen zu Venen werden.
 
Blutgefäße werden auf Grund ihres Aufbaus und ihrer Funktion in mehrere Arten unterteilt. 
 
Arterien
  • hohe Fließgeschwindigkeit und Druck
  • dicke Gefäßwand
Arteriolen
  • dienen als Kontrollventile
  • starke muskuläre Wände
Kapillare
  • dienen zum Austausch von Flüssigkeiten, Nährstoffen, Elektrolyten, Hormonen und anderen Stoffen zwischen Blut und Gewebe
  • dünne Gefäßwand
Venolen 
  • sammeln das Blut aus den Kapillaren
  • dünne Gefäßwand
Venen
  • transportieren das sauerstoffarme Blut zum Herzen
  • geringer Druck, Venenklappen (Rückschlagventile)
 
Der Blutkreislauf sichert das Überleben des Organismus. Er versorgt den Stoffwechsel der Körperzellen und erhält die chemischen und physiologischen Eigenschaften der Körperflüssigkeiten aufrecht. Sauerstoff wird aus den Lungen zu den Zellen transportiert, Kohlendioxid abgeführt. Nährstoffe wie Fette, Zucker oder Eiweiße gelangen vom Verdauungstrakt in die einzelnen Gewebe, entstandene Stoffwechsel- oder Abfallprodukte wie beispielsweise Harnstoff oder Harnsäure werden abtransportiert. Das Blut verteilt Botenstoffe, Hormone, Abwehrzellen und Gerinnungsfaktoren im Körper.
 
 
 
 
 
Lernzielkontrollen
 

Auch nach rechts scrollen für die inneren Organe und Herz Kreislauf.

 

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