linker Lungenflügel teilt sich in zwei Lungenlappen (etwas kleiner durch Herz)
rechter Lungenflügel teilt sich in drei Lungenlappen
Beide Lungenflügel befinden sich beweglich im Brustraum (Thorax)
Atmung durch Bewegung des Zwerchfells und der Rippenmuskulatur
Lungenwurzel (Hilus Hilum lat. = kleines Ding oder Stiel)
Eintrittsstelle im Lungenflügel für Hauptbronchien, Lymph- und Blutgefäße
Pleura (Brustfell)
Lungenoberfläche (Lungenfell) und Innenwand der Brusthöhle (Rippenfell) sind vom Brustfell (dünne Haut mit spiegelglatter Oberfläche) überzogen und umhüllen die Lungen als doppelwandiger Sack. Deckzellen der Pleura sondern geringe klare Flüssigkeit ab und gewährleisten so die Verschiebbarkeit der Lungenoberfläche gegenüber Brustwand und Zwerchfell bei Atembewegung.
Die Flüssigkeit verhindert übermäßiges Zusammenziehen der Lungen.
Die hohe Elastizität der Lungen fördern ein Zusammenziehen. Die Lungen üben einen fortwährenden Zug auf den Pleuraspalt aus (negativer Druck).
Dadurch ist der Druck im Pleuraspalt geringer als der atmosphärische Druck.
Wird die Pleura verletzt, sodass Luft in den Pleuraspalt einströmt, surrt die betroffene Lunge zusammen.
Pneumologie = Lungen- und Bronchialheilkunde (Pulmologie)
Lernzielkontrolle
Die Atmung
Atemfrequenz: Ruheatmung erwachsener Mensch: 16 - 20 Atemzüge pro Minute
Ständige 02-Zufuhr und CO2-Abgabe erfolgt über äußere Atemwege:
Nase:
Eingangspforte
Schleimhäute (Flimmerhärchen) filtern Staub, Luftbeimengungen aus
Schleimbildende Zellen und Drüsen
Anfeuchten der Atemluft
Festhalten von Fremdkörpern
Blutgefäße unter der Nasenschleimhaut: Erwärmung der Atemluft
Riechzellen in oberster Nasenmuschel: Geruchskontrolle
Rachen:
Abwehrsystem, lymphatischer Rachenring, Organ des Immunsystems
Rachenmandel (hintere Mandel)
Gaumenmandeln als Barriere im Mund zum Rachen hin
Mandel unter der Zunge und zwei Seitensträngen
Kehlkopf:
Schließt Luftröhre zum Rachen ab
Beim Ein- und Ausatmen klappt der Kehldeckel nach hinten
Ohne Atmung ist der Atemweg gegen das Eindringen von Speise und Flüssigkeiten geschützt.
Luftröhre (Trachea)
Besteht aus Knorpelringen, Bindegewebe, Muskelfasern
Aufbau ermöglicht Erweiterung des Lumens bei Bedarf bis ein Viertel (Lumen = Innere von Hohlorganen)
Schleimhaut wie die Schleimhäute der oberen Luftwege
Nach ca 12 cm Teilung in zwei Hauptäste, führen zur Lunge
Ab hier Bronchien (Bronchialbaum)
Bronchien:
Hauptast teilt sich in kleinere Bronchien
Rechts: drei Äste für die drei Lappen der rechten Lunge
Links: zwei Äste für die zwei Lappen der linken Lunge
Die fünf Äste heißen Lappenbronchien
Weitere Teilung in Segmentbronchien
Teilungen gehen weiter, bis zu den kleinsten Ästen, den Bronchiolen
Kleinste Bronchien haben statt Knorpelsubstanz glatte Muskelfasern (Anpassung Luftfüllung)
Der Querschnitt eines gesunden Bronchus zeigt, dass er ein "Luftrohr" ist mit einer mehrschichtigen Wand
An Endbronchien sitzen etwa 200 Alveolen (Lungenbläschen)
Überzug der Alveolen (ca 300 Mill.): Netz feinster Blutgefäße
Wandung der Kapillaren und Alveolen extrem dünn, daher Gasaustausch möglich
In Alveolen Austausch der Atemgase: Sauerstoff in das Blut, Abgabe Kohlendioxid
Gesamtoberfläche Gasautausch: 100 m2
Endbronchien, Alveolen und Bronchialbaum bilden das Lungengewebe
Der Lungenflügel wird durch Furchen in Lungenlappen unterteilt
Lungenvolumen eines erwachsenen Menschen beträgt ca 5 bis 6 Liter
Der Sauerstoff wird im Blut an Hämoglobin gebunden, zu den Zellen transportiert und in die Zellen diffundiert. Diese Diffusion von Sauerstoff und Kohlendioxid nennt man Gewebe-, Zell- oder Innere Atmung. (Unter Diffusion im engeren Sinne versteht man den Ausgleich von Konzentrationsunterschieden bis hin zum praktisch vollständigen Durchmischen.)
Die Atemmechanik
Zu- und Abfuhr der Atemluft geschieht durch Vergrößerung bzw. Verkleinerung des Brustkorbs. Die Lungen folgen passiv den Bewegungen.
Einatmung (Inspiration):
Luft wird in die Lungen eingesaugt
Kleine Brustmuskeln und Interkostalmuskeln ziehen sich zusammen
Zwerchfell zieht sich zusammen und flacht ab
Lungen vergrößern sich
Ausatmung (Expiration)
Luft wird aus den Lungen gepresst
Kleine Brustmuskeln und Interkostalmuskeln entspannen sich
Zwerchfell erschlafft und wölbt sich nach oben
Lungen ziehen sich zusammen
Lernzielkontrolle
Steuerung der Atmung
Die Atmung wird durch das Gehirn gesteuert. Ziel ist es, den Gehalt an Sauerstoff (Sauerstoffpartialdruck = pO2) und Kohlendioxid (Kohlendioxidpartialdruck = pCO2) im Blut im eng begrenzten Normbereich zu halten.
Die Atemregulation besteht aus zwei Grundvorgängen:
Die eigentliche Atmung wird mechanisch gesteuert. Es wird im bestimmten Atemrhythmus ein- und ausgeatmet.
Die Blutgase, also Sauerstoff und Kohlendioxid, lösen chemische Reize aus ("chemische Regulation" der Atmung).
Willkürlicher Einfluss auf die Atmung ist bedingt möglich: Atem anhalten gelingt, bis chemische Reize durch die veränderte Atemgaszusammensetzung (pCO2 - Anstieg, pO2 - Abfall ) das Weiteratmen erzwingen.
Stammhirn
Brücke (Pons)
Pneumotaktische Zentrum
Begrenzung der Einatmung
Signalisiert: Lungen gefüllt
Verlängertes Mark (Medulla oblongata)
Inspiratorische Zentrum
Grundrhythmus der Atmung
Ruht während der Expiration
Chemische Regulation der Atmung
Gehalt an CO2 im Blut hat größten Einfluss auf den Atemantrieb. Steigt der CO2-gehalt an, wird die Atmung in Frequenz und Tiefe gesteigert (Körper will CO2 abatmen). Funktioniert nur bis zu einem gewissen Grad. Steigt CO2 zu hoch, kommt es zur CO2 Narkose (Atemstillstand).
Gehalt an O2 des Blutes hat wenig Einfluss auf die Atmung. Starkes Absinken des O2-gehalts im arteriellen Blut, führt zu einem stark gesteigerten Atemantrieb.
Atemfrequenz
Neugeborenes: ca 50 Atemzüge pro Minute
Kleinkind: 30 - 40 Atemzüge pro Minute
Erwachsener: 16 - 20 Atemzüge pro Minute
Ab dem 3. Lebensjahr Verhältnis Puls- zu Atemfrequenz etwa 4 : 1
Atemtypus
> Abdominale Atmung (Zwerchfellatmung)
Physiologisch bei vielen Männern, Säuglingen
Pathologisch bei Brustkorbverletzungen
> Kostale Atmung (Brust- oder Rippenatmung)
Physiologisch bei vielen Frauen
Pathologisch bei Verletzungen im Bauchraum
> Mischatmung (Verstärkte Atmung)
Physiologisch bei körperlicher Leistung
Pathologisch bei krankhaften Veränderungen
> Auxiliaratmung (Atmung unter Hilfenahme der Atemhilfsmuskulatur)
Schwere Atemnot
> Tachypnoe (Beschleunigte Atmung)
Bei erhöhtem Sauerstoffbedarf oder erniedrigtem Sauerstoffangebot
Physiologisch: z.B. körperliche Anstrengung, Höhen, psychische Erregung
Pathologisch: z.B. Ca, Fieber, Herz-, Lungenerkrankung, Blutverlust, CO2-Vergiftung
> Bradypnoe (Verlangsamte Atmung)
Physiologisch: z.B. Schlaf, Ermüdung, Entspannung
Pathologisch: z.B. Vergiftungen, Stoffwechselerkrankungen, Gehirnerkrankungen
> Hypoventilation (zu oberflächlich und / oder zu langsam)
Atemdepression
Z.B. bei Schock, Verletzungen im Bauch- oder Brustraum, allgemeine Schwäche
> Hyperventilation (übermäßig gesteigerte Atmung)
Starke Abnahme des Kohlendioxidpartialdrucks im Blut durch vermehrte Abatmung
Z.B. psychische Störungen oder Überlastung, Stoffwechselstörungen